Geschichten und Zeichen » Teil 31 - Adam (a.s) und Hawwa (a.)

Teil 31


Adam ging es blendend im göttlichen Paradiesgarten. Er war eingetaucht in den Segen Gottes. Aber er fühlte sich einsam und dachte: „Es wäre doch schön, wenn mir jemand Gesellschaft leisten würde." Über diesen Gedanken schlief er ein und als er erwachte, sah er Hawa (Eva), neben sich sitzen. Er fragte erstaunt: „Wer bist du?"
Hawa sagte: „Gott hat mich erschaffen, damit ich deine Gemahlin bin. Ich bin aus dem was von deinem Erschaffungsstoff übrig blieb erschaffen worden, damit ich dir Gesellschaft leiste und deine Vertraute bin."

Adam war voller Freude. Er hatte sich so sehr gewünscht jemanden an seiner Seite zu haben. Und Gott fragte ihn: „Adam. Möchtest du Hawa heiraten?"

Adam antwortete: „Ja, o Herr. Und ich werde dir dafür zu Dank verpflichtet sein, so lange ich lebe."

Adam und Eva heirateten im göttlichen Paradies und Gott schenkte den beiden die Ruhe, die er für Ehepaare bestimmt hat. Dann sagte er:
„Adam! Nun steht dir das Paradies mit all seinem Segen zur Verfügung. Wohne darin zusammen mit deiner Gemahlin und du darfst gerne von allen seinen Früchten essen. Doch nähere dich nicht diesem Baum, denn dann zählst du zu den Unrechttuenden. Und denk daran! Satan ist dir und deiner Gemahlin ein Feind. Hüte dich vor seiner List, damit du nicht aus dem Paradies vertrieben wirst.
"
Im Paradies war alles wunderbar und herrlich für Adam und Hawa. Sie lebten inmitten duftender wunderschöner Blumen an klaren sprudelnden Quellen und sie waren Gott über alles dankbar.
Das aber bereitete Satan großes Missbehagen. War er doch wegen seiner Arroganz und Einbildung von Gott fortgeschickt worden. Großer Neid erfüllte ihn.

An jenem Tag wanderten Adam und Hawa wieder glücklich durch das Eden und plauderten miteinander.
Da schlich sich Satan her. Doch Adam warnte ihn:
„Verzieh dich. Gott hat dich verflucht. Wir wollen nichts von dir wissen!"

Es vergingen einige Tage und Satan heckte einen Plan aus. Er setzte die Maske des Wohltäters auf und redete Adam und Eva wie folgt an:
„Ich möchte euch das Geheimnis des Ewigseins erzählen. Wenn ihr dort von diesem Baum esst..."

Aber Adam unterbrach ihn heftig:
„Nein! Das werden wir nie tun! Unser Herr hat uns verboten von diesem Baum zu essen."

Doch Satan ließ nicht locker:
„Ja ich weiß! Aber wisst ihr überhaupt, weshalb Gott nicht will, dass ihr diesem Baum zu nahe kommt. Wenn ihr von diesem Baum esst, dann werdet ihr wie die Engel werden und ewig leben!"
Adam und Hawa blickten einander an. Langsam kamen ihnen die Zweifel. Satan spürte, er kann sie verleiten und fuhr fort:
„Ich schwöre, dass ich es mit euch gut meine. Ich will nur das Beste für euch."
Satan hatte geschworen und deshalb vertrauten Adam und Hawa ihm. Sie pflückten eine Frucht von dem Baum und bissen hinein. Plötzlich sahen sie die Gewänder, die sie trugen, herabfallen und spürten ihre Nacktheit. Verwirrt griffen sie schnell nach den Blättern eines Baumes und bedeckten damit ihren Körper.

Da hörten Sie Gott sprechen:
„Habe ich euch nicht verboten, diesem Baum nahe zu kommen? Habe ich euch nicht gewarnt, dass Satan euer offener Feind ist? Nun verlasst mein Paradies!"

Satan war außer sich vor Freude und sagte:
„He, Adam! Wegen dir wurde ich aus Gottes Nähe vertrieben. Sieh mal, wie ich mich an dir gerächt habe. Du musst auf das Paradies verzichten. Aber ich sag dir, auf der Erde werde ich mich noch mehr mit dir und deinen Kindern beschäftigen. Du wirst sehen ich werde keinen von ihnen mit meinen Versuchungen in Ruhe lassen."

Adam und Hawa hatten allen Paradiessegen verloren. Sie waren voller Reue und baten: „O Herr, wir haben gegen uns selber Unrecht begangen und haben uns von Satan betrügen lassen. Nun hoffen wir auf deine Verzeihung und deine endlose Großzügigkeit. O Gott, wenn du uns nicht verzeihst und unsere Sünde nicht vergisst, werden wir zu denen gehören, die Schaden erleiden."

Gott nahm schließlich die Reue Adam und Evas an. Er erbarmte sich ihrer und ließ sie auf der Erde leben:
„Geht herab auf die Erde. Und einige von euch sind mit anderen von euch Feind. Und die Erde soll bis zu einer bestimmten Zeit eure Bleibe sein."

Es ist das Schicksal des Menschen, dass er auf Abwege geführt wird, wenn er den Einflüsterungen Satans folgt. Gott aber warnt die Menschen:
„Ihr Kinder Adams! Dass euch der Satan nur nicht in Versuchung führt, wie er eure Eltern (in Versuchung geführt und) aus dem Paradies vertrieben hat."
Wer möchte kann diese Geschichte in der Sure Taha, Sure 20, Verse 117 bis 124, in der Sure Iraf, Sure 7, Vers 19 bis 27 und in der Sure Baqarah, Sure 2, Vers 35 bis 39 nachlesen.