Im Koran wird von einer Person namens Zulqaranein gesprochen. Gott beginnt seine Geschichte in der Sure Kahf mit folgenden Worten: „Sie fragen dich über Zulqaranein (den mit den zwei Hörnern). Sag: ‚Ich werde aus seinem Leben für euch berichten.'" (sure 18, Vers 83)
Hören Sie die Geschichte von diesem Mann, der mit seinem klugen Vorgehen den Menschen Sicherheit und Frieden brachte und der sich nicht durch seine Macht und sein Ansehen zur Despotie verleiten ließ. Zulqaranein war mit seinem Heer in Richtung Westen aufgebrochen. Sie gelangten an einen Punkt, an dem die Sonnenstrahlen am Himmel zu verblassen begannen.
Zulqaranein schaute zum Himmel hoch und betrachtete den Sonnenuntergang. Dann wandte er sich an seine Begleiter und sagte: „Es ist ein wunderschöner Anblick. Meint ihr nicht auch."
„Ja, das stimmt!"
„Gut, wir sollten hier eine Pause einlegen."
Zulqaranein und sein Heer zogen in die Stadt ein. Die Einwohner schauten ängstlich einher, denn sie dachten, dass ist wieder einer von diesen Reichen Leuten, die sich arrogant aufführen und Machtgierig sind. Nicht dass er in unsre Stadt gekommen ist, um uns zu unterdrücken?! Da rief Zulfaqarein ihnen zu: „Gott hat es mir überlassen, euch gut zu behandeln oder euch zu bestrafen."
Die Menschen schauten sich gegenseitig an und wollten ungeduldig wissen, welche Entscheidung der fremde treffen würde.
Zulqaranein fuhr fort: „Aber ich habe mich für das gute entschieden. Wer den Weg der Gottesanbetung geht und rechtschaffenes tut, der erhält unsere Unterstützung, aber wer sich für das Götzentum entscheidet und der Gesellschaft schadet, der wird bestraft. wir werden leichte Gebote für euch aufstellen!"
Die Menschen atmeten erleichtert auf und dankten Zulqaranein. Zulqaranein hatte die westlichen Gebiete erobert. Nun wandte er sich dem Osten zu. Wo er auch hinkam, erzielte er den Sieg. Die Nachricht von seiner Gerechtigkeit hatte sich verbreitet, und so akzeptierten immer mehr Menschen seine Herrschaft.
Dann begegnete Zulqaranein einem Volk, das sehr primitiv lebte. Diese Menschen trugen keine Kleidung.
Zulqaranein sagte bedauernd: „Dieses Volk scheint keine Kleidung zu haben außer das Sonnenlicht. O Gott hilf mir, damit ich sie ein gutes Leben lehre."
Bald darauf hatte Zulqaranein auch diesen Menschen ein besseres Leben beschert. Da baten einige von ihnen Zulqaranein: „Wir möchten, dass du hier bleibst und über uns regierst."
Zulqaranein antwortete:„Aber ich muss meine Reise fortsetzen." Und so zog er wieder mit seinem großen Heer weiter.
Nach einer Zeit gelangte er bei zwei Bergen an. Zwischen diesen lebten Menschen.
Zulqaranein sagte: „Diesen Leuten geht es doch ganz gut, warum sind sie so besorgt und steht Ihnen die Angst ins Gesicht geschrieben?"
Einer seiner Heeresleute sagte: „Ich glaube sie wollen etwas sagen, aber sie verstehen keine andere Sprache."
Zuqaranein setzte alles daran um herauszufinden, weshalb diese Menschen so verängstigt sind. Es stellte sich heraus, dass auf der anderen Seite der beiden Berge ein wildes Volk namens Yadschudsch wa Madschudsch lebt, welches ständig diese Menschen angreift und Unheil und Verderben stiftet. Der Stammesälteste erklärte Zulqaranein dass seine Leute bereit sind ihm alles zu geben, vorausgesetzt dass er ihnen hilft. Zulqaranein versprach zu helfen. Er sagte:„Die Macht die Gott mir geschenkt hat, ist besser als all die Münzen, die ihr mir zahlen wollt. Helft mir mit eurer menschlichen Kraft. Ich will zwischen euch und jenem feindlichen Volk einen Damm errichten."
In der Stadt begann ein eifriges Treiben. Zulqaranein hatte angeordnet, dass alle Eisen zusammentragen sollten. Er ließ sie zwischen diesen beiden Bergen hochstapeln. Dann ließ er geschmolzenes Kupferwerk über diese eiserne Wand gießen. Die Wand war so fest und glatt, dass keiner sie überwinden oder durchlöchern konnten.
Die Menschen waren außer sich vor Freude. Sie feierten und priesen Zulqaranein für sein erstaunliches Werk. Aber Zulqaranein wurde nicht stolz.
In aller Bescheidenheit sagte er: „Was ihr erlebt habt und nun seht kommt nicht von Zulqaranein. Ich bin wie ihr ein schwacher sterblicher Mensch. Dieser kluge Gedanke und die großartigen Möglichkeiten kommen alle von Gott. Er hat mir seine Huld geschickt und wenn Gottes Verheißung Wahrheit wird, wird dieser Damm zusammenstürzen. Gottes Versprechen ist wahr."