Immer wenn die Engel Hiob beim Gebet zuhörten und hörten wie er Gott pries und ihm dankte, lobten sie ihn und sagten: er ist einer der besten Diener Gottes.
Satan wurmte das sehr. Er konnte nicht mit anhören, dass ein Mensch geehrt wird. Deshalb wandte er sich an Gott:
O Herr. Hiob dankt, weil er es gut hat. Er ist reich. Ihn bedroht keine Gefahr. Er ist mit allen Segensgaben bedacht. Hiob ist sowohl Prophet, als auch reich. Er hat gute Kinder und eine gute Ehefrau. Ich sage dir, wenn du ihm den Segen fortnimmst und ihm Unglück schickst, wirst du sehen, dass er dir nicht mehr so dankbar sein wird. Da erschallte eine Stimme die sagte: Wir kennen unseren Diener besser. Aber du sollst Gelegenheit haben, Hiob auf die Probe zu stellen.
An jenem Tag kamen die Söhne Hiobs besorgt herbeigelaufen: Alles ist dahin, alles ist dahin. Vater, wir schaffen es nur noch mit Mühe, uns unser tägliches Brot zu verdienen.
Hiob schwieg. Er verzog keine Miene. Sondern begann zu beten: O Herr - was ich hatte war ein Pfand, von deiner Seite. Ich preise dich immer, in jeder Lage, wie kann ich dir für den grenzenlosen Segen danken, den du mir noch nicht vorenthalten hast?
Satan war gescheitert und sagte: Gott lass mich Oberhand gewinnen über die Söhne Hiobs. Ich möchte dir beweisen, dass er dann die Geduld verliert.
Einige Tage darauf kamen zwei Männer zu Hiob. Sie waren sehr aufgeregt und Hiob fragte nach dem Grund. Sie blickten einander an und wussten nicht, wie sie es Hiob beibringen sollten, was passiert war. Schließlich fasste sich einer von ihnen ein Herz:
Hiob, alle deine Söhne sind gestorben. Eine Mauer ist zusammengestürzt und hat sie unter sich begraben. Hiob schwieg. Ihm kamen die Tränen.
Aber wieder wandte er sich an Gott: O du Gütiger, meine Söhne waren ein Segen, den du mir anvertraut hast. Es war dein Wille, sie alle zusammen auf einen Schlag wieder zu dir zu nehmen. Ich preise dich und weiß, dass es mir nicht möglich sein wird, für deine unendlich vielen Segensgüter zu danken.
Die aufrichtige Dankbarkeit Hiobs war für Satan wie ein Schlag ins Gesicht. Er überlegte eine neue List, denn er hatte ja einmal geschworen, dass er nichts unterlassen werde, um die Menschen zu verführen:
Satan sagte zu Gott: O Gott, Hiob dankt dir deshalb weiter, weil er möchte dass du ihm seinen Reichtum und seine Söhne zurückgibst. Du wirst sehen, wenn du ihm die Gesundheit nimmst und seinen Körper mit einer schweren Krankheit versiehst, wird er undankbar werden. Hiob erkrankte. Sein Körper war bedeckt von Ekzemen und alle dachten, dass Gott ihn von sich gewiesen hat. Daher wollten sie nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Satan aber freute sich: Bald bist du am Ziel. Da hörte er wie Hiob mit geschwächter Stimme sprach: O Herr, dein unscheinbarer Diener hat den Segen, gesund zu sein, von dir erhalten. Wenn du diesen Segen wieder zurücknimmst, unterwerfe ich mich mit Leib und Seele deinem Befehl. Wie kann ich dir für den Segen, zu leben, und den Glauben, den du mir als Segen gegeben hast, danken?!
Satan war außer sich vor Wut. Was sollte er jetzt machen? Er beriet sich mit seinen diabolischen Helfern: Die meinten: Die Frau des Hiobs steht ihm immer noch zur Seite Du musst sie einschalten, um Hiob den Rest zu geben. Freudig schlüpfte Satan in die Gestalt eines Mannes, ging zur Gemahlin des Hiobs und schaffte es, sie hoffnungslos zu stimmen. Die Frau des Hiobs sagte daraufhin zu ihrem Gemahl: Wie lange noch wird Gott dich strafen? Warum nimmt er den Kummer nicht von dir weg? Wo sind dein Reichtum und deine Jugend, deine Größe und wo sind deine Söhne geblieben?
Hiob aber erwiderte: In der Tat! Satan hat dich hinters Licht geführt. Doch seine Gemahlin ließ nicht locker: Warum bittest du Gott nicht darum, dass er deinen Kummer beendet und das Unheil von dir nimmt?
Hiob fragte sie: Wie lange hast du ein Leben voller Segen und Pracht gehabt? Sie: 80 Jahre lang Hiob: Wie lange hast du ein hartes Leben ? Sie: 7 Jahre
Da sagte Hiob: Ich schäme mich Gott darum zu bitten, dass er das Leid und die Härten von mir nimmt. Die Segenszeit ist viel länger als die Zeit des Leids gewesen. Wenn ich wieder gesund bin und das Krankenlager verlassen haben, werde ich dich mit 100 Schlägen bestrafen.
Hiob war alleine geblieben. Er war schwer krank. Seufzend flehte er zu Gott: O Gott. Satan hat mich ins Leid gestürzt. Du bist der Barmherzigste aller Barmherzigen.
Gott sah: Hiob hatte Satan besiegt und alles Leid ertragen. Er sprach: Hiob, setze den Fuß auf die Erde. Eine frische Quelle wird hervortreten. Trink von ihrem Wasser und reinige deinen Körper mit ihm. Du wirst gesunden und wieder jung werden. Die Gemahlin Hiobs war ihm treu geblieben. Aus der Ferne beobachtete sie besorgt sein Befinden. Plötzlich sah sie ihn erfreut, gesund und munter auf sich zu kommen.
Aber Hiob hatte ein Gelübde abgelegt. Er hatte versprochen, dass er seine Frau bestrafen würde.
Gott sagte ihm, er soll eine Rute mit hundert dünnen Zweigen nehmen und seiner Ehefrau nur einen einzigen leichten Schlag damit versetzen. Gott sagte: Dann hast du dein Versprechen nicht gebrochen
In den Versen 43 und 44 der Sure Sad steht über Yahub, welches der arabische Name für Hiob ist: Und wir schenkten ihm (Yahub) seine Familie und noch einmal so viel dazu, aus Barmherzigkeit von uns und als eine Mahnung für diejenigen, die Verstand haben ... Wir sahen, dass Yahub geduldig war. Er war immer Gott zugewandt. Welch trefflicher Diener (Gottes)!