Der Heilige Koran möchte den Menschen sicher über schwierige Pässe und durch dunkle Gänge hindurchführen und zieht zu diesem Zweck lehrreiche Beispiele aus der Geschichte und Gleichnisse heran.
Auf diese Weise will er, dass der Mensch den Weg zum Land des Lichtes findet. Einige Korangeschichten haben eine Einleitung. Diese ist dergestalt, dass der Leser zum Weiterlesen angeregt wird, weil er gerne mehr erfahren möchte. In den Versen 17 und 20 der Sure Sad (Sure 38) wird Davud (David) beschrieben.
Davud war ein Prophet, der großes Wissen besaß. Er nahm einen hohen Rang ein und war ein gerechter Richter. Gott gab ihm außergewöhnliche Kräfte und auf Geheiß Gottes vermochte er Eisen mit seinen Händen biegsam zu machen.
Nach der Beschreibung Prophet Davids folgt im Vers 21 eine Frage, die den Leser noch neugieriger macht, nämlich: „Hast du die Geschichte von den streitenden Männern gehört, die über die Mauer in die Gebetsstätte kamen?
Davud war in das Gebet vertieft. Die Hände hatte er flehend geöffnet und mit Tränen in den Augen betete er: O Herr. Ich danke dir, dass du mir Tugend und Wissen geschenkt hast. Die hast mich Weisheit gelehrt. O Gott, hilf mir, dass ich die Menschen vor dem Schlechten und dem Unrecht rette."
Da spürte er jemanden in seiner Nähe. Wie konnte das möglich sein?! Alle Türen waren doch verschlossen. Keiner konnte an diesen abgeschiedenen Ort gelangen. Er blickte sich um. Da sah er zwei Männer vor sich. David erschrak. Einer von den beiden trat näher und sagte: „Hab keine Angst. Wir beide sind uns uneinig. Wir liegen im Streit. Und jeder von uns, meint dass der andere ihm ein Unrecht antut."
Ja eiferte der zweite, du Gottesfreund, komm und fälle zwischen uns ein Urteil. zeig uns den rechten Weg.
Davud erhob sich, ging auf sie zu und fragte: Was ist denn passiert? O Davud! Dies hier ist mein Bruder. Er hatt 99 Schafe und ich habe nur eins. Mein Bruder sagt, dieses eine Schaf soll ich ihm auch noch geben - Ich lehne ab, aber er kommt mir mit allerlei Begründungen, so dass ich nichts sagen kann. Sag du nun: Ist das gerecht, dass ich ihm mein einziges Schaf auch noch gebe?
Aber sein Bruder warf dazwischen: Doch, ich habe Recht. Wenn du mir dieses eine Schaf gibst, dann habe ist meine Schafherde komplett.
David war erstaunt über diese Denkweise. Konnte dieser Mann denn nicht genug haben? Ohne zu fragen, weshalb er darauf besteht, dass eine Schaf auch noch in seiner Herde zu haben, fällte er ein Urteil und sagte zu dem, der nur ein Schaf hatte:
„Dein Bruder tut dir Unrecht, wenn er dies sagt. Viele Teilhaber sind auf diese Weise ungerecht zu einander, nur die die glauben, handeln rechtschaffen, aber es sind nur sehr wenige, die so sind."
Die beiden Brüder schauten sich verblüfft an. Auch David schwieg plötzlich und wurde nachdenklich.
Einer der beiden Männer fragte ihn: Was ist los? David sagte: „Ich habe die Grenzen der Gerechtigkeit nicht eingehalten. Ich habe voreilig ein Urteil gefällt.
Dann versank er noch mehr in Gedanken und bemerkte nicht mehr, wie die beiden Männer fortgingen. Schließlich schaute er wieder auf. Er blickte um sich und sah keine Spur mehr von ihnen. So dachte er: Es waren zwei Engel, die mich auf die Probe stellen sollten. Wehe mir. Ich bin ein guter Richter gewesen und habe immer gerechte Urteile gefällt. Aber diesmal habe ich mein Urteil übereilt. Vielleicht gehörte doch das eine Schaf dem mit den 99 Schafen.
David begann zu zittern. Er kniete nieder und verbeugte sich demütitg vor Gott, um ihn reuevoll für seinen Fehler um Verzeihung zu bitten.
David bereute und sagte: O Herr, du hast mich auf diese Weise zurechtgewiesen und hast mich mahnend auf meine fehlende Fähigkeit gegenüber deinem Wissen gemahnt. Verzeih mir und steh mir bei, so wie du mir vorher beigestanden hast.
Wie wir in der Sure Sad im Vers 26 am Schluss dieser wahren Geschichte lesen antwortet Gott ihm wie folgt: O David wir haben dich zu unserem Statthalter auf Erden gemacht. Richte gerecht unter den Mensch und richte dich nicht nach den persönlichen Neigungen, welche dich vom Weg Gottes abweichen lassen. Diejenigen, welche vom Wege Gottes abweichen, werden eine harte Strafe erfahren, weil sie den Tag des Jüngsten Gerichtes vergessen haben.